Karma aus früheren Leben auflösen: 3 Gedanken zur Karmischen Aufgabe und unserem Körper – es ist nicht einfach

Karma aus früheren Leben auflösen: Warum soll man Karma auflösen, wenn man es auch einfach weg operieren kann? Auch wenn es erst mal fremd erscheint, Karma aus früheren Leben erkennen und auflösen zu wollen, so lohnt es sich sich damit zu beschäftigen.

Wer sich intensiver mit der Yoga-Philosophie und dem Konzept des Karma beschäftigt, und gleichzeitig aktuelle Entwicklungen in unserer Gesellschaft beobachtet, fragt sich schon mal, was eigentlich die alten Yogis zu all dem sagen würden. 

Wir beschäftigen uns daher in einem fiktiven Lehrgespräch mit der Frage, welche Rolle der physische Körper in Bezug auf unser Karma spielen könnte, was überhaupt vom Karma-Konzept zu halten ist, und welche wissenschaftlichen Arbeiten es in diesem Bereich bisher gibt.

Wie kann ich mein Karma auflösen? Wann löst sich Karma auf?
Indem man sich seinen Herausforderungen stellt, dabei gelassen bleibt, und sie bewältigt. Karmische Aufgaben sind Wachstums-Herausforderungen.

Was passiert bei schlechtem Karma? Wie merkt man schlechtes Karma?
Zunächst mal gibt es kein „schlechtes“ Karma – ob etwas gut oder schlecht ist, das liegt immer im Auge des Betrachters. Von sich aus ist nichts gut oder schlecht. Bewerungen sind Menschen gemacht. Karma ist demzufolge einfach eine Aufgabe – und das bemerkt man spätestens dann, wenn man vor dieser Aufgabe steht.

Tipp:
Auf das Thema mit dem gut oder schlecht, also auf Bewertungen und wie man sowas los wird, das besprechen wir ausführlich – mit Übungen – im Yogasutra-Workshop: Kapitel 1 und Kapitel 2.

 

#1 – Karma aus früheren Leben auflösen – macht das Sinn?

Ist mit dem Biologischen Körper mit man geboren wurde eine karmische Aufgabe verbunden?

Schüler fragt seinen Meister:
Gibt es in den alten Yogaschriften Hinweise darauf, dass der Körper mit dem man geboren wurde Teil der karmischen Aufgabe ist?

Meister antwortet:
Ja, in den alten Yogaschriften, insbesondere in den Schriften des Hinduismus und des Buddhismus, die die philosophischen Grundlagen für viele Yoga-Praktiken bieten, gibt es Konzepte, die darauf hindeuten, dass der Körper, mit dem man geboren wird, Teil der eigenen karmischen Aufgabe oder des karmischen Zyklus ist.

Karma bezieht sich auf das Gesetz von Ursache und Wirkung, wobei jede Handlung (physisch, mental oder emotional) Konsequenzen hat, die das zukünftige Leben eines Individuums beeinflussen.

Die Idee, dass der physische Körper mit seinen spezifischen Eigenschaften und Herausforderungen als ein Mittel gesehen wird, durch das man spirituelles Wachstum erfahren kann, findet sich in vielen Texten.

  • Zum Beispiel erklärt die Bhagavad Gita, dass das Leben und der Körper, die jemandem gegeben werden, Gelegenheiten sind, um vergangenes Karma zu erleben und zu transformieren. In dieser Sichtweise ist der Körper ein Fahrzeug für die Seele, um Lektionen zu lernen, die notwendig sind, um spirituell voranzukommen.
  • Diese Auffassung wird auch im Yoga Sutra von Patanjali reflektiert, wo es um die Überwindung von Attachments und Aversionen geht, die oft im Zusammenhang mit körperlichen und materiellen Bedingungen stehen.
    Durch Praktiken wie Asanas (Körperhaltungen), Pranayama (Atemübungen) und Dhyana (Meditation) wird versucht, sowohl den Körper als auch den Geist zu reinigen und zu transzendieren, was wiederum zu einer Verringerung von Karma führen kann.
    Mehr zum Yoga-Sutra im Yoga-Sutra-Workshop: Kapitel 1 und Kapitel 2.

Insgesamt wird in diesen Lehren der Körper als wesentlicher Teil des karmischen Prozesses betrachtet, durch dessen Lektionen individuelle Seelen ihre spirituellen Ziele erreichen können.

 

Die Konzepte von Karma und Wiedergeburt …

… sind zentral in vielen indischen Philosophien und religiösen Traditionen. Der Körper als Mittel für karmische Erfahrungen ist implizit in diesen Überzeugungen verankert. Ich kann einige spezifische Quellen und Zitate aus klassischen Texten anführen, die diese Themen ansprechen:

  • Bhagavad Gita Kapitel 2, Vers 22:
    Wie ein Mensch alte Kleider ablegt und andere, neue annimmt, so legt der innewohnende Selbst alte Körper ab und tritt in andere, neue ein.
    Dieser Vers verdeutlicht die Vorstellung von der Seele, die den Körper wechselt und impliziert, dass der jeweilige Körper aufgrund karmischer Notwendigkeiten gewählt wird.
  • Yoga Sutras von Patanjali, Buch 2, Sutra 12:
    Die Lager (Kleshas, Ursachen des Leidens) sind die Ursache für das Entstehen von Handlungen, die ihrerseits reifen, ob in sichtbaren oder unsichtbaren Existenzformen.
    Dieses Sutra erklärt, wie karmische Samen (Aktionen beeinflusst durch Kleshas wie Unwissenheit, Egoismus, etc.) in verschiedenen Lebensformen reifen, was auf den Körper als Ort für diese Reifung hinweist.
    ► Mehr zum Yoga-Sutra im Yoga-Sutra-Workshop: Kapitel 1 und Kapitel 2.
  • Upanishaden Brihadaranyaka Upanishad, IV.4.5:
    Gemäß seiner Handlungen und gemäß seines Wissens erreicht er einen neuen Körper.“
    Dieser Text betont, dass der Geist und die Handlungen eines Menschen den Typ des Körpers bestimmen, in den er wiedergeboren wird, was direkt auf die karmische Rolle des Körpers hinweist.

Diese Texte bieten eine philosophische Grundlage für die Ansicht, dass der Körper, in dem man geboren wird, eine Manifestation vergangenen Karmas ist, und daher eine einzigartige Gelegenheit für Lern- und Wachstumsprozesse bietet, dem man sich stellen sollte und nicht ausweichen.

 

Studien zu Karma und Wiedergeburt

… finden sich in der sekundären Literatur zu indischer Philosophie und Religionswissenschaft. Einige empfohlene Autoren sind:

  • Swami Prabhavananda und Christopher Isherwood, die die Bhagavad Gita und andere Texte kommentiert haben.
  • Swami Satchidananda, der eine sehr zugängliche Übersetzung der Yoga Sutras anbietet.
  • Eknath Easwaran, dessen Übersetzungen und Kommentare zu den Upanishaden sehr geschätzt werden.

Diese Werke können dazu beitragen, ein tieferes Verständnis der komplexen Lehren von Karma und Wiedergeburt sowie deren Bezug zum physischen Körper zu erlangen.

 

#2 – Zu 3 Arten Körperlicher Merkmale in Fällen dokumentierter Wiedergeburt

Schüler:
Es gibt einige Fälle dokumentierter Wiedergeburt. Gibt es dabei Hinweise auf körperliche Aspekte? ZB Krankheiten mit karmischer Ursache, die im neuen Körper wieder dabei sind?

Meister antwortet:
Die Idee, dass bestimmte körperliche Bedingungen oder Krankheiten aufgrund karmischer Ursachen von einem Leben zum nächsten übertragen werden können, ist ein Thema, das in vielen Berichten über Wiedergeburt in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten auftaucht. Wer Karma aus früheren Leben erkennen und auflösen kann, hat es in diesem Leben leichter.

In der Forschung zu dokumentierten Fällen von Wiedergeburt, wie sie beispielsweise von Dr. Ian Stevenson durchgeführt wurde, finden sich einige interessante Beispiele, die auf solche körperlichen Aspekte hinweisen:

  1. Geburtsmale und körperliche Verletzungen:
    Dr. Ian Stevenson, ein Psychiater der Universität von Virginia, führte umfangreiche Forschungen zu Fällen von Kindern durch, die behaupteten, sich an frühere Leben zu erinnern. Viele dieser Kinder hatten Geburtsmale oder körperliche Anomalien, die sie mit dem Tod oder Verletzungen in ihrem behaupteten früheren Leben in Verbindung brachten. Stevenson dokumentierte diese Fälle in mehreren Büchern, darunter „Twenty Cases Suggestive of Reincarnation“ und „Reincarnation and Biology: A Contribution to the Etiology of Birthmarks and Birth Defects“.
  2. Ähnliche körperliche Leiden:
    In einigen Berichten wurde festgestellt, dass Personen in ihrem neuen Leben mit ähnlichen gesundheitlichen Problemen oder Krankheiten geboren wurden, wie sie sie im vermeintlichen vorherigen Leben hatten. Diese Beobachtungen wurden oft als Hinweise auf karmische Verbindungen interpretiert.
  3. Ähnlichkeiten im Aussehen:
    Es gibt auch Berichte, dass Menschen in neuen Inkarnationen ähnliche physische Merkmale wie in vorherigen Leben aufweisen. Diese Ähnlichkeiten werden manchmal als weiterer Beweis für die Kontinuität der Persönlichkeit über verschiedene Leben hinweg gesehen.

Trotz dieser faszinierenden Fälle ist es wichtig zu betonen, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft solche Berichte oft mit Skepsis betrachtet. Die Methodik zur Verifizierung solcher Ansprüche ist komplex und oft umstritten, da sie stark von subjektiven Berichten und Interpretationen abhängt.

Insgesamt betrachtet die traditionelle spirituelle Sichtweise in Kulturen, die an Wiedergeburt glauben, körperliche Aspekte wie Krankheiten und Geburtsmale oft als Ausdruck karmischer Muster, die sich von einem Leben zum nächsten fortsetzen können. In welchem Rahmen dies geschieht, korreliert mit der Bereitschaft sich Herausforderungen zu stellen und spirituell daran zu wachsen.

Diese Ansichten bieten eine reiche Quelle für spirituelle Reflexion und philosophische Diskussion, auch wenn sie aus wissenschaftlicher Sicht herausfordernd zu belegen sind.

 

#3 – Zwei konkrete Geschichten dokumentierter Wiedergeburt – Prägungen aus Karma früherer Leben

Schüler:
Bitte gehe näher auf Geburtsmale und körperliche Verletzungen ein. Was sind das für Geschichten?

Meister:
Im Rahmen der Forschungen zu Wiedergeburt und Karma, insbesondere in den Arbeiten von Dr. Ian Stevenson, gibt es verschiedene in seinen Büchern dokumentierte Fälle, in denen Personen angeblich körperliche Beschwerden oder Krankheiten mit sich trugen, die aus einem früheren Leben stammen könnten.

Solche Geschichten umfassen oft Berichte über Kinder, die spezifische Details über ihr vermeintliches früheres Leben berichten können, einschließlich der Art und Weise, wie sie gestorben sind, was dann manchmal mit physischen Zuständen in ihrem aktuellen Leben korrespondiert.

2 Geschichten Körperlicher Merkmale und Wiedergeburt

  1. Fall von Swarnlata Mishra:
    Swarnlata war ein Mädchen aus Indien, das detaillierte Erinnerungen an ihr angebliches früheres Leben als eine Frau namens Biya Pathak hatte. Swarnlata berichtete, dass Biya an einer schmerzhaften Krankheit (Throat-Erkrankung) gelitten hatte, die zu ihrem Tod führte. Interessanterweise zeigte Swarnlata ähnliche Symptome und eine Anfälligkeit für Halsprobleme, die sie selbst und ihre Familie als karmische Verbindung zu ihrem vorherigen Leben interpretierten.
  2. Fall von Kumkum Verma:
    In einem anderen Fall erinnerte sich ein Mädchen namens Kumkum an ihr vorheriges Leben als ein Junge, der in einem Verkehrsunfall gestorben war, bei dem er schwere Verletzungen am Kopf erlitt. Kumkum wurde mit einer abnormen Kopfform geboren, die einige als möglichen Hinweis auf ihre Erinnerung an die Verletzung im früheren Leben ansahen.

Diese Geschichten zeigen eine faszinierende Parallele zwischen den angegebenen Todesursachen im früheren Leben und körperlichen Merkmalen oder Problemen im aktuellen Leben.

 

Während solche Fälle oft als Hinweise auf karmische Verbindungen betrachtet werden, insbesondere in Kulturen, die an Reinkarnation glauben, bleibt ihre wissenschaftliche Überprüfbarkeit eine Herausforderung.

Dr. Ian Stevenson selbst betonte, dass seine Forschung nicht als definitiver Beweis für die Reinkarnation betrachtet werden sollte, sondern eher als Anregung für weitere Untersuchungen und Überlegungen in diesem Bereich.

Diese Geschichten sind in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht unumstritten, aber sie bieten interessante Einblicke in das Verständnis von Krankheit und Gesundheit aus einer spirituellen Perspektive, die über die materielle Existenz hinausgeht.

 

#4 – Wie ist das bei dir?

Zu welchen Gedanken inspiriert dich dieses fiktive Lehrgespräch?

Zu welchen Schlüssen kommst du für dein eigenes Leben?

Lass gerne deinen Kommentar da – im Kommentarbereich.

 

Mahashakti Uta Engeln von der Papenburger Yogaschule - YogalehrerinLiebe Grüße
Deine Mahashakti

 

 

Karma aus früheren Leben auflösen - Gedanken zur Karmischen Aufgabe und unserem Körper
Karma aus früheren Leben auflösen – Gedanken zur Karmischen Aufgabe und unserem Körper

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